Publikumsgespräche im Schubert Theater Wien
Dem Figurentheater liegen gesellschaftlich relevante Themen zugrunde. Auf der Bühne werden sie künstlerisch verhandelt, aber wie sieht es eigentlich in der Realität aus? Was sagen Menschen von Fach dazu, und was ist Ihre Meinung?
Das Schubert Theater bietet ein neues Format: Publikumsgespräche zu aktuellen Themen aus unseren Inszenierungen. Im Anschluss an ausgewählte Vorstellungen befragt Dramaturgin Jana Schulz Expert*innen, die uns zusätzlich zur künstlerischen weitere Perspektiven eröffnen.
Der Eintritt ist frei.
#4: Über Puppentheater und Quantenphysik
01.11.2020, ca. 19:30 Uhr, Schubert Theater Wien
Wir freuen uns sehr auf das vierte Expert*innengespräch am 1. November nach der Vorstellung unserer neuen Produktion „May.be – Was sein darf“ (Beginn 18 Uhr). Hier nehmen wir die Frage „Was wäre, wenn…?“ ernst und zeigen in einer Szene unterschiedliche Geschichtsverläufe in Parallelwelten an – die Sie, liebes Publikum, mitbestimmen können.
Im Anschluss wird Physiker und Philosoph Dr. Dr. Lukas Mairhofer mit Regisseur Simon Meusburger und Dramaturgin Jana Schulz über das scheinbar Unvorstellbare sprechen: Die Quantenphysik.
Lukas Mairhofer ist Experimentalphysiker und Wissenschaftsphilosoph. Er hat sein Studium an der Universität Wien mit Auslandssemestern an der Jawarhalal Nehru University in Neu Delhi, der Universität Helsinki, der UC Berkeley und der Universität Konstanz sowie durch ein secondment beim AEGIS Antimaterie-Projekt am CERN ergänzt.
Im Fach Physik hat er mit einer Dissertation über Quantum Interference assisted Metrology with complex Biomolecules abgeschlossen. Seine Dissertation im Fach Philosophie über Bertolt Brechts Interferenz mit der Quantenphysik wurde mit dem doc.award ausgezeichnet.
Mit der 3sat-Dokumentation „Wie wirklich ist die Wirklichkeit“, in der Lukas Mairhofer zu Wort kommt, können Sie sich auf das Thema einstimmen:
Publikumsgespräch: Ein Jahrzehnt Manuela Linshalm
09.02.2020, ca. 19:30 Uhr, Schubert Theater Wien
Seit einem Jahrzehnt begeistert die Puppenspielerin Manuela Linshalm unser Publikum. Anlässlich ihres Bühnenjubiläums führen wir ein exklusives Publikumsgespräch mit der Künstlerin und sprechen über ihren Werdegang, ihre Arbeit und das fantastische Genre Figurentheater.
#3: Emanzipation vs. Hedy Lamarr – Hollywood-Diva und Erfinderin
26.01.2020, Schubert Theater Wien
Das dritte Gespräch findet im Anschluss an die Vorstellung von „Die Gesichter der Hedy Lamarr“.
Mit der Kulturphilosophin und Sprachwerkerin Elisabeth Schrattenholzer diskutieren wir Hedy Lamarrs Emanzipation und reden vor allem über die Gegenwart: Wie weit haben wir uns von destruktiven Rollenbildern gelöst? Wo schreiben sich alte Machtstrukturen unbemerkt weiter fort? Was können wir tun?
Prof.in Elisabeth Schrattenholzer, geboren in Wien, promovierte 1985 (Theaterwissenschaft und Germanistik) und habilitierte 2004 im Fach „Sprachgestaltung“ an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, wo sie bis 2017 lehrte. Sie ist Autorin mehrerer Sachbücher zum Thema Sprache ebenso wie von literarischen Werken. Ihre unterschiedlichen Herangehensweisen an Sprache eint die Liebe zum Leben und zu Gerechtigkeit: „Sprachwegs zur Wirklichkeit, sprachwegs zum Du.“
#2: Projekt Pinocchio: Wie weit gehen wir mit Künstlicher Intelligenz?
16.11.2019, ca. 17:30 Uhr, Schubert Theater Wien
Wir freuen uns gleich doppelt! Zur Europäische Theaternacht zeigen wir PROJEKT PINOCCHIO mit anschließendem Experteninterview mit dem bekanntesten & wichtigsten Vertreter der Artificial-Intelligence-Forschung in Österreich, Robert Trappl.
Künstliche Intelligenz eröffnet der Menschheit schwindelerregende Möglichkeiten – das weckt Hoffnungen und schürt Ängste. PROJEKT PINOCCHIO ist ein Gedankenexperiment über die „Menschwerdung“ eines Roboters. Reine Science Fiction oder Zukunftsmusik? Was sagt die Wissenschaft dazu?
Robert Trappl ist der internationale Doyen der Kybernetik und Pionier der Künstlichen Intelligenz. Seit 1984 leitet Trappl mit Begeisterung das Österreichische Forschungsinstitut für Artificial Intelligence (OFAI) in Wien, wo er auch die Abteilung “Applied Cognitive Science and Social Robotics” betreut. 1969 gründete er mit anderen Wissenschaftlern die Österreichische Studiengesellschaft für Kybernetik. Als Berater war er für Organisationen wie die EU, OECD, UNIDO und WHO tätig.
Die Beschäftigung mit der menschlichen Psyche führte Trappl zur Hirnforschung und der Frage, wie menschliches Denken mittels Computer abgebildet werden könnte. Er forschte auch zur Frage, wie mit künstlicher Intelligenz kriegerische Konflikte vermieden werden könnten.
#1: Arbeitsbedingungen im Hier und Jetzt
29.09.2019, Schubert Theater Wien
Das erste Gespräch findet im Anschluss an die Vorstellung von „Seemannsmusik für Sachbearbeiter“ am 29.09.19 statt. Das Autoren- und Darstellerteam Christoph Hackenberg und Jana Schulz diskutieren mit dem Arbeitssoziologen Franz Astleithner über Sinn und Unsinn der modernen Arbeitswelt – 40–Stunden–Norm, Arbeitsbegriff und Alternativkonzepte.
Franz Astleithner ist Arbeitssoziologe und seit 2017 für die Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt (FORBA) tätig. Er studierte Soziologie und Volkswirtschaftslehre an der Universität Wien, wo er seit 2018 auch seine Dissertation zum Thema Arbeitszeit schreibt. Zu seinen Forschungsinteressen zählen soziale Ungleichheit, industrielle Beziehungen, digitaler Wandel, ethnische Ökonomien und soziologische Perspektiven auf Arbeitszeit und Arbeitsmarkt.
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