Puppenspiel ist eine rhythmische Kunst. Deswegen ist es nicht verwunderlich, dass Figurentheater mit Live-Musik eine besonders schöne Symbiose ergibt. In der Reihe „Puppen & Musik“ widmen wir uns besonders famosen Beispielen davon. Im April und Mai 2024 erwartet uns ein bunter Reigen, mit einer Uraufführung, liebgewonnenen Gastspielen und internationalen Künstler*innen zum ersten Mal in Wien.
18., 19., 20. & 21. April 2024: A Liebeslied’l
Die Uraufführung des 2. Teils der Habsburger-Trilogie: „A Liebeslied’l“.
1889: Im Mayerlinger Jagdschlösschen hat sich eine Tragödie zugetragen. Umso schlimmer, dass es niemand bemerkt hat. So liegen die sterblichen Überreste von Kronprinz Rudolf und seiner letzten Geliebten Mary Vetsera seit geraumer Zeit unentdeckt auf dem Bett. Täglich zur besagten Unglücksstunde erwachen sie aus ihrem Todesschlaf und sind dazu verdammt, ihre letzten Minuten immer wieder aufs Neue nachzuspielen. Daraus entspinnt sich ein operettenhafter Totentanz voll Tragik und Witz. Wie kann der Fluch gebrochen werden?
27. & 28. April 2024: Bitte wenden! & Wer hätte das gedacht?
menze&schiwowa aus der Schweiz mit ihren famosen Programmen „Bitte wenden!“ (Wien-Premiere) und „Wer hätte das gedacht?“
“menze&schiwowa” singen und spielen zusammen mit Klappmaulpuppen Stimmungsbilder. Es spielen mal die Puppen, mal spielen die Spielerinnen Puppen, mal spielen die Puppen Musik, mal spielt die Musik durch die Puppen. Abendfüllende Bühnenstücke mit Gesang, Klavier, Cello, Klappmaulpuppen, und einer ordentlichen Portion Humor!
15. & 16. Mai 2024: Nachtgesänge
Ein Abend zum Verlieben: „Nachtgesänge“ von und mit Christoph Bochdansky und dem Wienerlied-Duo „Die Strottern“, Klemens Lendl und David Müller.
Die Nacht, großzügig wie sie nun mal ist, beschenkt uns Tag für Tag mit ihrer Dunkelheit. Sie gibt uns Schlaf, und der verzaubert uns mit seinen Träumen. Sie nimmt uns die Klarheit und schärft damit den Blick für´s Unwesentliche und verführt zu ungeahnten Betrachtungen. Haben Sie das alles schon bedacht, wo Sie sich doch Nacht für Nacht in solch eine Verkettung der Verführungen begeben?
25. & 26. Mai 2024: Harms Fault
Der Ausnahme-Künstler, Musiker, Puppen- und Schauspieler, Regisseur, Festivalleiter, Aktivist und Professor Matija Solce ist mit seinem neuen Programm „Harms Fault“ als Österreich-Premiere endlich wieder in Wien zu sehen. Im Anschluss an das Nonsense-Puppentheater-Konzert lädt er zur offenen Jam-Session. Also schnappt eure Instrumente und kommt vorbei!
Die neue Soloperformance, „Harms Fault!“, verbindet objektbasiertes Theater des Absurden mit einem Live-Konzert. Wie in den 1930er Jahren, als einer der letzten Vertreter der russischen Avantgarde, Daniil Harms, mit seinen Werken den idealistischen künstlerischen Kampf verkörperte, provozieren die Macher dieser Show hundert Jahre später zeitgenössische Stereotypen mit absurden Situationen fallender Großmütter. Am Ende werden alle sterben. Aber sie werden mit Stil sterben.
Mit der Poetik des Objekttheaters, grotesken Gesangspassagen sowie der raffinierten Puppen-Manipulation sucht Matija Solce nach humorvollen Situationen, die auf ironische und behutsame Weise die Probleme der heutigen Zeit vermitteln und gesellschaftliche Normen kritisieren. Im Mittelpunkt der Aufführung steht ein Originalinstrument, eine Mischung aus Akkordeon, Dudelsack, analogen Mechanismen, Puppenteilen, Midi-Technologie und Uhren ohne Zeigern.
Der Abend ist in leicht verständlichem Englisch, teilweise Deutsch, und dauert 50 Minuten. Empfohlen ab 15 Jahren +
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