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Die Geister die wir rufen – rufen zurück

Gastspiel Christoph Bochdansky

Weshalb brauchen wir die Geister und weshalb werden wir sie seit Menschengedenken nicht los?
Weil sie uns mit der Welt und allem was sie ausmacht verbinden. Sie verbinden uns mit all den Schönheiten der Natur, mit all dem was wir nicht wissen können, mit den Toten, eben mit allem nachdem wir so große Sehnsucht haben.
Wem Geister nicht gefallen, der nennt sie Geist und meint damit seine Fähigkeit zu denken.

„Ich habe mehr Vergnügen an Geistern, weil ich Puppenspieler bin und mit den Puppen all die Geister, Dämonen, Elfen, Engel und wie sie sie eben heißen zur Hand habe. Daher rufe ich all die Geister und tanze mit ihnen einen Reigen durch ihre Welten.“

Sie erfahren, was geschieht, wenn wir uns verwünschen, worüber sich zwei Seelen unterhalten auf ihrer Reis zur anderen Seite, sie erfahren auch wie der Weg vom Jenseits zu uns herüber aussieht und wen Sie da treffen werden und was für Unsinn ein junger Nachtwind so treibt.

Also lasst uns die Geister rufen!

Christoph Bochdansky – Puppenspiel, Puppenbau, Text
Simon Meusburger – Regie
David Müller – Musik

VDonaukanal: Hedy Lamarr

Mit VDonaukanal gibt es ein neues Projekt mit der Mission, den Donaukanal mit virtuellen Realitäten zu einer open air Kunstplattform zu erweitern, die das Zusammenspiel von digitalem und analogem Leben fördert und eine Galerie ohne Wände am Smartphone bietet. Unter der Projektleitung von kultureins und Stephan Rabl hat der digital-künstlerische Leiter Markus Wintersberger digitale Künstler*innen mit analogen Partner*innen aus den Wiener Bezirken Innere Stadt (1.), Leopoldstadt (2.), Landstraße (3.), Alsergrund (9.), Simmering (11.), Döbling (19.) und Brigittenau (20.) zusammengebracht, um die Geschichten des Donaukanals neu zu gestalten und so auf neue Weise erlebbar zu machen.

Zur Eröffnung im April 2024 widmet man sich dem Thema

BIN IM OZEAN! – 425 Jahre Sehnsucht am Donaukanal„.

Sketch von Markus Wintersberger

Hedy Lamarr: Lady Bluetooth goes AR

Gemeinsam mit der Berliner Digitalkünstlerin Dagmar Schürrer taucht das Schubert Theater am VDonaukanal in eine besonders sehnsüchtige Wiener Seele aus dem hausinternen Puppen-Reigen ein: Hedy Lamarr. Als erstes “It-Girl” von Wien war die gebürtige Hedwig Kiesler aus Döbling weniger für ihr schauspielerisches Talent als für ihre Skandale, gescheiterten Ehen und missglückten Schönheitsoperationen bekannt, bevor ihre Mitarbeit am Frequenzsprungverfahren posthum gewürdigt wurde, und die Hollywood-Diva als “IT-Woman” 2014 in der National Inventors Hall of Fame in Ohio, USA aufgenommen wurde und die Stadt Wien seit 2018 jährlich den Hedy Lamarr-Preis vergibt. Zu ihren Lebzeiten war ihr Herz zwischen Hollywood und Wien hin- und hergerissen. Hochgradig missfiel ihr ihr Einsatz in der Traumfabrik als “hübsches Ding” neben den männlichen Charakterrollen, doch auch in ihrer Heimat wurde sie lange ignoriert, ganz dem Sprichwort entsprechend “Der Prophet gilt im eigenen Land nichts”.

“Any girl can be glamorous. All you have to do is stand still and look stupid.”

In dem AR-Erlebnis trifft man Hedy Lamarr, Hollywood-Diva und Erfinderin, auf einer Parkbank am Donaukanal, zwischen der U4-Station Roßauer Lände und der Summer Stage. Durch die App sitzt ein interaktives Modell von ihr direkt neben einem und pafft eine Zigarette. Foto- und Video-Einblendungen ihrer Karriere und ihrer Erfindungen bereichern das digitale Spektakel. Während man gemeinsam auf den stetigen Fluss des Wassers schaut, erzählt Hedy ihre Geschichten, von ihrer Kindheit in Wien über den Skandalfilm “Extase” bis zu ihrer Hollywood-Karriere als “most beautiful girl”. Sehnsüchtig, aber auch hungrig blickt sie immer auf das andere Ufer ihres Lebens, und bricht dabei meist selbst alle Brücken ab. Ein Einblick in eine hungrige, begehrliche Seele voller Sehnsüchte, die durch Höhen und Tiefen doch immer nur in ihr geliebtes Wien zurück wollte.

“Manchmal fühle ich mich wie in einem kleinen Boot mitten am Ozean.”

Geboren am 9. November 1914 im Sanatorium Hera im 9. Wiener Gemeindebezirk als Tochter des Bankiers Emil Kiesler und seiner Ehefrau Gertrud, geb. Lichtwitz, wuchs sie nur 10 Minuten zu Fuß vom Donaukanal auf. Bereits in ihrer Jugend entdeckte sie ihre Leidenschaft zur Schauspielerei und spielte in ihrem vierten Film bereits eine Hauptrolle neben Heinz Rühmann und Hans Moser. Die österreichische Filmpremiere ihres ersten Erfolgs und größten Skandals “Ekstase” fand im Gartenbaukino statt. Die Produktion enthält die erste Nacktszene der Filmgeschichte und deutet den ersten weiblichen Orgasmus an – ein absoluter Tabubruch der Zeit. Ihr erster Ehemann, Waffenhändler und Faschist Fritz Mandl, den Hedy 1933 in der Wiener Karlskirche heiratete, versuchte vergeblich, alle Kopien des Films aufzukaufen und sperrte seine Frau in einen goldenen Käfig. 1937, mit 24 Jahren, verließ Hedy den herrschsüchtigen Mandl sowie auch ihr geliebtes Wien und wurde von Louis B. Mayer für die MGM-Studios unter Vertrag genommen. Bereits mit ihrem ersten Hollywood-Film “Algiers” 1938 wurde sie zur Stilikone und der Lamarr-Look – brünettes Haar im Mittelscheitel – wurde zum Ideal.

“Wenn die Dinge dir nicht leicht fallen, dann finde heraus warum das so ist und tu etwas drum.“

Ihre tiefe Abneigung gegen Hitler sowie die Trauer und Schockierung über die von den “Krauts” abgeschossenen Passagierschiffe veranlassten sie, gemeinsam mit George Antheil, das Frequenzsprungverfahren zu entwickeln. Damit sollte dem U.S. Militär ermöglicht werden, Funksignale für Torpedosteuerungen vor den Nazis zu verschleiern, doch wurde das Potential dieser bahnbrechenden Innovation damals nicht erkannt. Heutzutage sind viele davon überzeugt, dass wir moderne Kommunikationssysteme wie Bluetooth, GPS, WLAN und Smartphones dieser Erfindung verdanken, weswegen Hedy mit neuen Spitznamen wie “Mother of wifi” oder “Lady Bluetooth” bedacht wurde. Auch das VDonaukanal-Projekt wäre wohl ohne Hedy Lamarr nicht denkbar. Sie gilt als Koryphäe für Frauen in der Technik und Wissenschaft, und als Inspirationsquelle für die feministische Bewegung.

“To be a star is to own the world and all the people in it. After a taste of stardom, everything else is poverty.”

Zu ihren Lebzeiten gelang es Hedy Lamarr nicht, in ihrer neuen Heimat anzukommen. Auch in weiteren Ehen und Affären fand sie nicht, was die vielschichtige Wienerin suchte. Verarmt und allein starb sie 2000 in Florida. Erst nach jahrelangen Bemühungen ihres Sohnes Anthony Loder entschloss sich die Stadt Wien, ein Ehrengrab für die “schönste Tochter der Stadt” am Zentralfriedhof zu errichten. Ihr Glanz strahlt noch bis heute nach: An ihrem Geburtstag feiern wir den internationalen Tag der Erfinder, zahlreiche Dokumentationen und Ausstellungen beschäftigen sich mit der mysteriösen Schönheit, ein Komet wurde nach ihr benannt und das prominente Kaufhaus LAMARR wird auf der Mariahilferstraße in Wien geplant. Auch die Figurentheaterproduktion “Die Gesichter der Hedy Lamarr” (Text, Regie und Puppenbau Kai Anne Schuhmacher) erfreut sich großer Beliebtheit im In- und Ausland und wird regelmäßig am Schubert Theater im 9. Wiener Gemeindebezirk gespielt. Der von Schau- und Puppenspielerin Soffi Povo eingesprochene Text (Deutsch und englisch) besteht aus Passagen aus dem Theaterstück sowie Zitaten von Hedy Lamarr. Wer eine Vorstellung besuchen will, findet nähere Informationen in unserem Spielplan.

Durch das dauerhaft am Donaukanal errichtete AR-Erlebnis wird Hedy Lamarrs vielseitiges Erbe in Film und Technologie durch ein interaktives Modell, Zeitlinien und digitalen Elementen lebendig, wodurch digitale Kunst im öffentlichen Raum wertvoll wird, indem sie kulturelle Erinnerung fördert, Bildung ermöglicht und traditionelle künstlerische Grenzen erweitert. Das Team hinter dem Kunstwerk nimmt sich der Hollywood-Ikone und Koryphäe in Technik und Wissenschaft an und zeigt die Zerbrechlichkeit des Individuums in der großen Welt. Das dem Figurentheater ein organischer Brückenschlag in die Digitalwelt gelingt haben wir  bereits in den letzten Jahren mit vielfältigen Projekten in und rund um neue Technologien bewiesen.

 

Eröffnung VDonaukanal: 24.4.2024
Projektvorstellung am 12.2.2024 im Rahmen des Future Labs des Schubert Theaters mit anschließender Expert*innen-Diskussionsrunde.
Website: VDonaukanal.eu

Team:
Digitalkünstlerin: Dagmar Schürrer
Puppenspiel & Sprache: Soffi Schweighofer
Text: Lisa Zingerle
Puppe: Kai Anne Schuhmacher
Leitung: Lisa Zingerle

Bitte wenden!

Österreich-Premiere des talentierten Schweizer Duos menze&schiwowa

27. April 2024, 19:30 Uhr
Kartenbestellung

In «Bitte wenden!» verbindet das Duo «menze&schiwowa» (Lucia Schneider-Menz und Julia Schiwowa) Musik, Text und ferngesteuerte Figuren zu einem abendfüllenden Musiktheater.

Die Bayerin Elfriede Karola Marianne Moosberger (menze) und die Schweizerin R. Lüthi (schiwowa) begegnen sich auf dem Sterbekongress «Schöner Sterben». Die eine verkauft Särge, die andere Grabreden. Die Bayerin isst Semmelknödl, die Schweizerin ist Erbin. Angeborener Stolz prallt auf geordnete Diskretion. Die Damen nähern sich an und gleichzeitig entpuppen die heimlich aus ihren Särgen herbeifahrenden Figuren «Tante Berta» und «die Blause» deren Schattenseiten.

Herzstücke sind die eigens geschriebenen Lieder mit hintergründigen, gesellschaftskritischen und originellen Texten. Traurig schöne Wahrsagermelodien, witzige G’stanzel und schwärmerische Chansonklänge treffen mitten auf den Platz der Seele. Angefangen ist nicht aufgehört und eingeschweizert ist nicht ausgebayert. Zum Lachen, Nachdenken, Staunen und Sich-Ertappen.

Mit auf der Bühne sind die ferngesteuerten Puppen Tante Bertha und Die Blause, ein Cello, ein Klavier und drei Fremdsprachen (Bayrisch, Hochdeutsch, Schweizerdeutsch).

MENZE&SCHIWOWA
Von und mit Lucia Schneider-Menz (Cello, Stimme, Klavier) und Julia Schiwowa (Stimme, Klavier).

Habsburger: A Liebeslied’l

 

1889: Im Mayerlinger Jagdschlösschen hat sich eine Tragödie zugetragen. Umso schlimmer, dass es niemand bemerkt hat. So liegen die sterblichen Überreste von Kronprinz Rudolf und seiner letzten Geliebten Mary Vetsera seit geraumer Zeit unentdeckt auf dem Bett. Täglich zur besagten Unglücksstunde erwachen sie aus ihrem Todesschlaf und sind dazu verdammt, ihre letzten Minuten immer wieder aufs Neue nachzuspielen. Daraus entspinnt sich ein operettenhafter Totentanz voll Tragik und Witz. Wie kann der Fluch gebrochen werden?

 

Mit:  Soffi Povo, Markus-Peter Gössler & Manuela Linshalm
Regie: Simon Meusburger
Text: Stephan Lack
Komposition & musikalische Leitung: Markus-Peter Gössler
Puppen: Soffi Povo
Kostüm & Ausstattung: Lisa Zingerle
Bühne & Ausstattung: Angelo Konzett, Julie Dadsetan

Licht & Technik: Simon Meusburger, Marvin Schriebl
Produktionsleitung: Lisa Zingerle

Premiere: 18. April 2024

19., 20. & 21. April, keine Vorstellungen im Mai, 18. Juni 2024.
Spezial-Vorstellungsserie:
TEIL I „A Vampirg’schicht“ am 24. April 2024
TEIL II „A Liebeslied’l“ am 25. April 2024
Weitere Termine folgen.

Kartenbestellung

Der schlafende Wal

200. Geburtstag von Anton Bruckner

Anton Bruckner ist ein facettenreicher Solitär. Er ist ein kontroverser Einzelgänger, konservativ und revolutionär zugleich, ein janusköpfiger Komponist, der in verschiedene Zeiten und Richtungen blickt: zurück in die Musikgeschichte, die hinter ihm liegt, und vorwärts in die Moderne, der er den Weg weist. 2024 feiern wir gemeinsam mit dem Bruckner Haus und dem Posthof Linz den 200. Geburtstag von Anton Bruckner mit der spannenden Kooperation “Der schlafende Wal”. Paulus Hochgatterer (Text), Simon Meusburger (Regie) und Manuela Linshalm (Spiel) setzten sich in einer ungewöhnlichen Inszenierung mit dem Komponisten auseinander, der im Stück gar nicht vorkommt. Wie sie sich dem oberösterreichischen Tonschöpfer nähern und welche Puppen von Soffi Povo denn gebaut werden, wird bei der Premiere am 9. Oktober 2024 zu sehen sein.

Zum Stück

Ein „Irgendwas“, ein „In-Between“, ein fünfzehnjähriges Punk-Girl wird wegen diverser Vergehen zur Leistung von einhundert Stunden Sozialdienst bei einem alten Mann verpflichtet, der auf Grund seiner Mobilitätseinschränkungen das Zimmer nicht verlassen kann. Der Mann liest Bücher, die das Mädchen nicht interessieren, und hört Musik, die für das Mädchen immer gleich klingt. Es stellt sich heraus, dass der Mann sich hauptsächlich mit der Frage des Beckenschlags in Anton Bruckners Siebenter Symphonie beschäftigt. Unbeirrbar scheint’s, verfolgt er die Frage, wieviel lautstarke Zuspitzung manche Dinge benötigen, damit sie verstanden werden, und wie leicht man geneigt ist, etwas lächerlich zu finden, weil man Komplexität, Demut und Erhabenheit nicht erkennt. Obwohl sich die Junge nach Kräften dagegen wehrt, entspinnt sich eine Beziehung zum Alten. Schließlich ist sie in der Lage, Fragen zu stellen und etwas von sich preiszugeben.

 

Theaterstück von Paulus Hochgatterer
Spiel: Manuela Linshalm
Regie, Ausstattung: Simon Meusburger
Puppen: Soffi Povo
Koproduktion: Bruckner Haus, Posthof – Zeitkultur am Hafen, Schubert Theater Wien
Uraufführung: 9.10.2024 Posthof, Linz
weitere Vorstellungen Posthof Linz: 10. & 11.10.2024
Wien-Premiere: 16.10.2024, Schubert Theater Wien
weitere Vorstellungen Schubert Theater Wien: 17. & 18.10.2024, 22. & 23.11.2024, 19.12.2024
weitere Termine folgen